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Nachhaltige Analysen

Nachhaltigkeits-Bewertung für mittelständische Unternehmen

Neue Umwelt- und Sozialvorgaben betreffen alle Unternehmer. Das Analysehaus imug rating hat eine Nachhaltigkeits-Bewertung entwickelt, die Mittelständlern besser gerecht wird.

Mittelständische Unternehmen flogen bisher in puncto Nachhaltigkeit unter dem Radar. Es gibt viele Gründe dafür. Etwa dass erst Firmen ab 500 Mitarbeiter über Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility) berichten müssen – oder dass die Beachtung von Menschenrechten leichter fällt, wenn man als deutsches Unternehmen keine weltweiten Niederlassungen hat. Bei der früheren Gelassenheit wird es nicht bleiben. Alle Firmen müssen unabhängig von ihrer Größe nachhaltig wirtschaften. Zudem stellen immer mehr Großunternehmen entsprechende Forderungen an ihre Lieferanten. Nicht zuletzt gilt fehlendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit als Risikofaktor. Diese Einstufung treffen nicht nur Investoren, sondern zunehmend auch Banken und Kreditgeber.

Das ist verwunderlich. Nachhaltigkeit gehört in diesen Marktsegment fast schon zum Geschäftsmodell. Mittelständische und familiengeführte Unternehmen handeln per se nachhaltiger als große Kapitalgesellschaften. Sie denken langfristiger, sind weniger verschuldet, verhalten sich am Standort gesellschaftlich verantwortlich und haben engere Bindungen zu Mitarbeitern, Auszubildenden und Lieferanten. Je nach Branche, Produkt oder Dienstleistung tragen sie unmittelbar zur regionalen Entwicklung bei. Zudem sind Mittelständler meist auch weniger anfällig für (große) Kontroversen und unethisches Geschäftsgebaren.

Ohne Publizität bleibt das Licht unterm Scheffel

Mittelständische Unternehmen schreiben keine glänzenden Nachhaltigkeitsberichte, finden sich seltener in den Medien und sind bisher auch nur sporadisch am Kapitalmarkt aktiv. Daher fehlen externe Bewertungen von einschlägigen Nachhaltigkeits-Ratingagenturen.

Internationale Anbieter wie Sustainalytics, MSCI ESG, ISS oekom oder Vigeo Eiris betreiben große Onlineplattformen zu Tausenden von Titeln, auf die Investoren und Kapitalverwalter eine nachhaltige Anlagepolitik stützen können. Auf solchen Analysen setzt auch die Emission von Green Bonds oder Sustainable Incentive Loans auf, bei denen Banken die Kreditvergabe besonders attraktiv bepreisen.

Passgenaue Analysen suchen Mittelständler bei den Big Names allerdings vergeblich. Sie entsprechen nicht einer Bewertungsmethodik, die vorrangig auf große, börsennotierte internationale Gesellschaften abzielt. Folglich schneiden sie bestenfalls durchschnittlich ab. Um das zu verändern, hat das Analysehaus imug rating eine auf mittelständische Unternehmen zugeschnittene Methodik für ein „Corporate Sustainability Rating“ entwickelt. Es bewertet Nachhaltigkeit ganzheitlich.

Grundidee ist eine flexible Anpassung der ESG-Anforderungen nach Größenklassen sowie die Berücksichtigung von Branchenspezifika. Darüber hinaus werden die klassischen ESG-Managementleistungen geringer gewichtet, das (nachhaltige) Geschäftsmodell dagegen höher. Zudem gibt es einen Bonus für kontroversenfreies Verhalten. Das Mittelstands-Rating orientiert sich an folgenden drei Leitideen: riskantes und kontroverses Verhalten verhindern, positive Nachhaltigkeitswirkungen erzielen und verantwortlich wirtschaften. Mittelständler, die in den Untersuchungsfeldern 1 und 2 bereits positiv abschneiden, können durch zusätzliche Maßnahmen im dritten Bereich bei diesem „Corporate Sustainability Rating“ verdientermaßen auch gute bis sehr gute Nachhaltigkeits-Noten erreichen.

2019-10-30T10:43:00+01:00
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