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Ungebremstes Wachstum

Schwellenländer auch für Anleger zukunftssicher

Jeder Zweite unter 30 Jahren lebt in den Schwellenländern. Das treibt Arbeitsmarkt und Konsum – und macht die Emerging Markets auch für Anleger zukunftssicher.

Mit der Demographie ist gut planen: Sie steht bereits fest, bevor sich ihre Folgen aktualisieren. Wer morgen arbeiten und konsumieren will, muss knapp zwei Jahrzehnte früher geboren worden sein. Daran gibt es nichts zu deuteln – und auch nichts zu ändern. Folglich müsste die Aussage, dass über die Hälfte der jungen Weltbevölkerung unter 30 in den Schwellenländern lebt, eigentlich wie eine Bombe einschlagen. Denn sie verändert die globalen Handelsströme und den Warenaustausch noch stärker als das rasante Wachstum der Millionäre und Milliardäre in diesen Ländern.

Ein Drittel des Wohlstandswachstums

Der aktuelle Credit Suisse Global Wealth Report erwartet, dass bis 2023 die aufstrebenden Volkswirtschaften für ein Drittel des Wohlstandswachstums sorgen, obwohl dort heute nur gut ein Fünftel des Vermögens verortet ist. Der Konsum-Kick kommt von der schnell wachsenden Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, zusätzlich gepusht durch rasche Verstädterung und eine aufstrebende Mittelschicht. Ihnen genügt bereits ein geringer Wohlstand, um ihren enormen Appetit auf moderne Technologie zu stillen. Die Aufholjagd geht dabei nicht so linear vonstatten wie im Europa des Nachkriegs-Wirtschaftswunders. Durch den Preisverfall der mobilen Geräte wurde in vielen Emerging Markets der Zwischenschritt Personal Computer übersprungen. Jeder loggt sich wie selbstverständlich per Smartphone im Internet ein.

Unbekümmerter Umgang mit Technik

Durch den massenhaften Zugriff haben sich schnell Einzelhandelsplattformen und Online-Zahlungssysteme herausgebildet, die keinen Vergleich mit denen der Industriestaaten scheuen müssen. Im Gegenteil: Die beispiellose Eroberung der digitalen Konnektivität durch Ökosysteme im Internet hat in aufstrebenden Märkten zu einer dramatischen und dauerhaften Veränderung der Konsummuster geführt.

Rasante Digitalisierung

Wachstums-Treiber Nr.1 in Asien ist mittlerweile die Digitalisierung. In vielen Bereichen sind aus nachahmenden oder aufholenden Staaten bereits die Vorreiter geworden. Mit Beteiligungen oder Übernahmen – von EEW Energy from Waste über Kuka bis Osram – sichern sie ihre Positionierung in Technologiefeldern der Zukunft. Zudem werden Handelsabkommen aktualisiert, um die Dynamik der E-Commerce-Möglichkeiten ungehindert auszuschöpfen, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) berichtet.

Starke Position der Banken

In anderen Erdteilen wird nachhaltiges Wachstum aus zusätzlichen Quellen gespeist. So sieht die OECD in den „Business Insights on Emerging Markets 2019“ in Lateinamerika Finanzdienstleister im Vorteil, die das Geschäftsvertrauen wiederherstellen und vertiefen. In Afrika liegt das Augenmerk auf Verkehrswegen und moderner Infrastruktur. In jedem dieser Bereiche finden Investoren berechenbare Anlagechancen, die zwar nicht risikofrei sind, aber langfristig ein ausgezeichnetes Chance-Risiko-Verhältnis bieten. „Die schnelle Verbreitung und Nutzung des Internets sorgt für Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen und bessere Geschäftsbedingungen“, sagt Subash Pillai. Der Franklin-Templeton-Manager sieht Schwellenländer auch bei künstlicher Intelligenz, autonomem Fahren, Robotik und dem Internet der Dinge vielversprechend positioniert.

Milliarden für den Umweltschutz

Eine Zukunfts-Perspektive bietet auch der Klimaschutz in Schwellenländern. Seine Unausweichlichkeit wird die Märkte und Kurse von Unternehmen treiben, die für CO2-Einsparungen sorgen und beispielsweise im Investerest Climate Impact Index enthalten sind. Noch ist unklar, wie die Länder die enormen Ausgaben schultern werden. Ein Teil wird durch grüne Anleihen mit attraktivem Zins finanziert werden müssen. Ein Indikator des explodierenden Bedarfs ist der „Emerging Markets Green Bonds Report 2018“ der Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC) und Amundi.

Nachhaltig grüner Fußabdruck

Die Kapitalströme in die Emerging Markets treibt der Druck zu ESG-konformen Investments, der weltweit den Finanzanlagemarkt ergreift. Bisher fließen nur drei Prozent aller Green Bonds in Regionen, in denen Kapital am effizientesten zum Klimaschutz beiträgt. Die von der IFC untersuchten 21 Schwellenländer stellen weltweit 62 Prozent der Bevölkerung und stoßen 48 Prozent der Treibhausgase aus. Bis 2030 brauchen sie über 20 Billionen US-Dollar für ihre nationalen Klimaschutzverpflichtungen. Laut Citi Research sehen ESG-bewusste Vermögensverwalter mehrheitlich mehr Investment-Impact in Schwellenmärkten als in Industrieländern, speziell in Hinblick auf bessere Unternehmensführung.

Profi-Objekte für Jedermann

Die Flaggschiff-Immobilien stehen in Paris, Barcelona, Warschau und Luxemburg, weitere Büro-Objekte sind über Europa verteilt. Mit attraktiven Renditen hat die UBS bisher ihre institutionellen Kunden bedient. Jetzt stehen zwei Anteilklassen auch Privatanlegern offen.

Einen Schritt voraus

Auf der neuen Plattform investerest.com bietet Vontobel an, in wirkungsorientierte Geschäftsmodelle zu investieren. Der Vontobel Climate Impact Index toppt die ESG-Kriterien.

Gemischte Aussichten

Die Zeit der konstruktiven Globalisierung ist abgelaufen. Die 2020er-Jahre wird 
der strategische Wettbewerb zusammen mit dem Niedrigzins prägen.

2020-02-12T09:35:42+01:00
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